Wissenschaftlicher Kurzvortrag auf dem DGPFG Kongress 2018
16. März 2018
14:00 - 15:00
47. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Psychosoamtische Frauenheilkunde und Geburtshilfe e.V.
„Kontroversen und Gewissheiten in der Psychosomatischen Frauenheilkunde“ – Berlin 16.-17. März 2018
Freitag, den 16. März 2018 von 14-15 Uhr Wissenschaftlicher Kurzvortrag 1 – Geburtshilfe (I) im Hörsaal zu Thema:
„Die Psychosoziale Beratungssprechstunde für Schwangere und Mütter in innerer Not.
Gemeinsam neue Wege gehen oder Anlass zum Umdenken in Zuständigkeiten?“
Jede Frau gerät durch Schwangerschaft und Geburt in eine intensive Lebensumstellungsphase. Nicht jede bewältigt diese, selbst bei bester physiologischer Gesundheit, ohne gesellschaftliche und medizinische Unterstützung. Bisher erfolgreiche Bewältigungsstrategien versagen, Belastungsreaktionen, Dekompensation und psychische Erkrankungen sind die Folge. Um Frauen, die ihre Belastung spüren, diese aber nicht einzuordnen wissen, eine Orientierung zu geben ist das Projekt der Initiative Frauen Gesundheit Familien Zukunft e.V. zu dieser Sprechstunde entstanden. In Kooperation mit der Gynäkologischen Psychosomatik der Universitätsfrauenklinik Bonn, vertreten durch Dr. Andrea Hocke und der Novitas BKK Duisburg wurde es seit Anfang 2016 auf den Weg gebracht. Der Vortrag stellt die Ergebnisse seit Beginn der Sprechstunde vor und wirft Fragen zur interdisziplinären Schnittstelle zwischen beratender psychosozialer Prävention und medizinisch-gynäkologischer-psychiatrischer Versorgung auf.
Methoden:
Standardisierter Basisdatenerhebungsbogen, EPDS mit variiertem Befragungszeitraum, Beratendes Gespräch zwischen 60-100 Minuten, Anonymisierte Auswertung mittels Excel-Datenbank
Ergebnisse:
In mehr als 66 Prozent der betraten Frauen lag der Cut off Wert des EPDS Bogens über 13 Punkten. Bei 11 Prozent bei einem Wert über 10. Dieses Ergebnis zeigt auf, dass annähernd 80 % der beratenen Frauen eine mittlere bis hohe Wahrscheinlichkeit für eine depressive Erkrankung aufwiesen die behandlungsbedürftig ist.
Schlussfolgerungen:
Frauen die sich als psychisch belastet erleben, werden oft in Ihrer Erkrankung nicht oder nicht rechtzeitig erkannt. Der Bedarf an Beratung, Lotsenfunktion medikamentöser und therapeutischer Behandlung ist höher als angenommen.
Referentin:
Sylvia Nogens, Gesundheitspratikerin BfG/DGAM
Kongresseintritt: zwischen 40-250 Euro, je nach Berufsgruppe und Umfang der Teilnahme